Der Junge mit dem längsten Schatten

von Finegan Kruckemeyer

Finegan Kruckemeyer wurde 1981 als Sohn eines Deutschen in Irland geboren. Er ist in Australien aufgewachsen und lebt derzeit in Tasmanien. Er hat bereits über 40 Stücke geschrieben, die international aufgeführt wurden. Er war u. a. zu World Interplay 2005, zum Assistej Weltkongress 2008 und zuletzt zum Assistej Weltkongress 2011 in Kopenhagen eingeladen. Eines seiner Kinderstücke „Das tragödische Leben des Käsejungen« wurde 2008 uraufgeführt, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und war u.a. in England, Spanien, Kanada und den USA zu sehen. Der Junge mit dem längsten Schatten steht auf der Auswahlliste für den Deutschen Kindertheaterpreis 2014.

Regie: Carola v. Seckendorff
Ausstattung & Kostüme: Carola v. Seckendorff
Dramaturgie: Sabrina Ullrich
Theaterpädagogik & Abendspielleitung: Dr. Ipek Abali

Schauspiel
Atticus: Philip Butz (Julius Schleheck)
Adam: Maximilian von Ulardt (Banar Facil)

Premiere: 04.03.2016 (Westfälisches Landestheater / Castrop-Rauxel)

Atticus wird gemobbt. Und das, obwohl sein Bruder einer der coolsten Jungs der ganzen Schule ist. Adam ist zwar nur zwei Minuten älter, aber die Zwillinge könnten unterschiedlicher kaum sein. Adam, eine Minute vor der Jahrtausendwende geboren, kann skaten, baut Sternzerstörer aus Lego und ist beliebt. Atticus, eine Minute nach der Jahrtausendwende geboren, hat eine Vorliebe für historische Mauern, interessiert sich für Kochrezepte und ist beliebt bei den Lehrern.
An seinem zwölften Geburtstag beschließt Atticus, dass Schluss sein muss mit den Schikanen, dass er genauso lässig wird wie sein großer Bruder. Dafür entwickelt er einen ausgefuchsten Plan: Er verwandelt sich in eine billige Kopie von Adam, imitiert mehr schlecht als recht einen Superstar und mimt selbst einen Mobber. Seine Versuche münden in kleineren Katastrophen, was für alle anderen sehr amüsant ist, aber die Geschwister in eine tiefe Krise stürzt. Schließlich erkennt Atticus – nicht ganz ohne Hilfe seines großen Bruders –, dass er sich selbst lieben muss, bevor seine Umgebung ihn respektieren kann.

© Volker Beushausen