TRANS* eine Identitätserweiterung

ein Rechercheprojekt von Carola v. Seckendorff

Regie: Carola v. Seckendorff
Dramaturgie: Kathrin Mädler
Ausstattung: Ensemble und Kerstin Bayer
Video: Jens Krause

Schauspiel: Regine Andratschke, Christoph Rinke, Cornelius Edlefsen (Carola v. Seckendorff), Carola, Renate, Dagmar, Felix, Angelika, Viola, Stefanie

Premiere: 24.05.2014 (Theater Münster)

Bevor überhaupt die Idee zu diesem Projekt entstanden ist, fielen mir bei dem Wort “trans” Travestieshows ein, Mary und Gordy, Olivia Jones, Georgette Dee und Tim Fischer. Ich wußte wohl, dass es Transsexuelle gibt, Menschen, die sich “umoperieren” lassen, wußte dass es Wäschefetischisten wohl geben mag und ab und an fiel mir in der ein oder anderen Stadt eine still dasitzende, erst auf den zweiten Blick männliche Person auf, in konventioneller, unauffälliger Frauenkleidung, einen Kaffee oder Wein trinkend und genießend. Dass Frauen “männlich” gekleidet im Straßenbild auftauchten, fiel mir nicht weiter auf oder fiel in meinem Bewußtsein nicht unter den Begriff “trans”.

Was ist das überhaupt: Frausein. Mannsein. Identität? Kommen wir damit auf die Welt? Machen unsere Eltern uns zu dem, was wir sind? Die Gesellschaft? Die Evolution?
Und wie findet man zu sich, wenn alle anderen um einen herum behaupten, man wäre jemand anders?

In unserem Projekt geht es also weniger um “bunte Vögel” als um die Frage, wie es möglich sein kann, ein erfülltes Leben zu führen mit Liebe und Arbeit, Familie und Freundschaften, wenn man/frau von außen anders wahrgenommen wird oder man anders sein soll und muß, als man/frau es im tiefsten Inneren ist. Es geht nicht um Koketterie mit Geschlechtsidentitäten sondern um den existentiellen Wunsch nach Authentizität und Toleranz.

© Oliver Berg