An allen anderen Tagen nicht / ein Lebensstück
Der Tod, bzw. das Sterben - wird stetig angesehen als die größte menschliche Niederlage oder auch der größte anzunehmende Feind, darum ist er weitgehend ein Tabu im Alltag und doch immer präsent, da der Tod nun mal ein fester Bestandteil des Lebens ist und nicht dessen Scheitern. Im Gegenteil: könnten wir unser Leben mehr genießen, könnten wir auch dem Tod angstfrei begegnen. Hinter der Todesangst verbirgt sich eigentlich eine Lebensangst.
Regie & Textfassung: Carola v. Seckendorff
Spiel: Gabriele Brüning
Stimmen: Helga Körner, Bianca Wenning
Premiere: 03.10.2018 / 04:00 Uhr (24 Stunden Münster)
In Münster gibt es zwei Hospize, das „Johannes Hospiz“ im Herzen der Stadt und das „lebensHAUS“ im grünen Handorf. Dort wird sterbenden Menschen, fern von jeder Apparatemedizin, die Möglichkeit geboten ihr Leben, im wahrsten Sinne des Wortes, auszukosten und zu leben bis zuletzt. Denn auch das Sterben ist ein Lebensabschnitt.
Für „An allen anderen Tagen nicht“ habe ich zwei Frauen interviewen dürfen, Helga, 78, im „Johannes Hospiz“ und Bianca, 45, im „lebensHAUS“. Das Audiomaterial, die Stimmen dieser Frauen sind die Grundlage dieser Theaterarbeit, eingebunden in einen Theaterrahmen, inspiriert von Becketts „Das letzte Band“ und das überaus lebendige Spiel von Gabriele Brüning.
Bianca: „Ich sehe das als absolutes Privileg an, genau jetzt diesen Lebensabschnitt, den Tod, so bewusst zu erleben. Diese Möglichkeit haben so wenige Menschen.“
Helga: „Ich genieße wirklich jeden Tag, der mir noch bleibt, wo ich keine Schmerzen hab. Das gehört dazu. Das ist das Leben.“
© Burkhard Stegel